Tschüss Deutschland!

Es sind nur noch wenige Stunden bis ich  im Flieger sitze und um die halbe Welt reise.
Ich weiß nicht so recht, wie ich mich fühle. Einerseits freue ich mich natürlich riesig! Vorfreude ist die schönste Freude! Andererseits ist der Abschied von meinen Freunden und meiner Familie echt nicht leicht. Ich werde sie alle so sehr vermissen.
Meine Schwester hat gestern eine tolle Überraschungs- und Abschiedsparty für mich vorbereitet! Es war super noch mal für ein paar Stunden die Leute um sich zu haben, die einem am Herzen liegen. Doch ich musste noch bis in die Nacht packen und habe keine Zeit mehr zum Schlafen gehabt. Das werde ich dann im Flughafen und während des Fluges nachholen.

Alle haben mich gefragt, ob ich aufgeregt sei. Ich antwortete immer mit: "Nein, nicht wirklich. Ich hab noch keine Zeit gehabt, aufgeregt zu sein." Doch jetzt, wo mein Reiserucksack gepackt ist, steigt die Aufregung. Es ist ein Gefühlschaos: nervös, glücklich, aufgeregt, müde, traurig, aufgedreht..
                                                                                                                 

Es ist das letzte Mal, dass ich von Deutschland aus schreibe. Das nächste Mal bin ich schon in Indien und kann es wahrscheinlich selbst noch nicht fassen.

Ich sehe einen komplett anderen Teil der Welt und ich bin bereit dafür! :)

Das Abenteuer, von dem ich immer geträumt habe, kann beginnen.

Das Flugticket ist da!

Heute hab ich Post bekommen und mich sehr gefreut, als ich das Flugticket in der Hand halten konnte. Am 30. Juli fliege ich um 7 Uhr von Hannover nach Frankfurt und von dort aus dann um 12 Uhr endlich nach Bangalore! Um Mitternacht am 31. Juli bin ich dann endlich am Ziel angekommen: INDIEN! 
Der Flug dauert ungefähr 13 1/2 Stunden. Da ich mein Geburtsland und meine Verwandten in Kasachstan schon besucht habe, bin ich lange Flüge gewöhnt.
Leider werde ich Bangalore mit den anderen Freiwilligen nicht sofort erkunden können, da es am Tag darauf direkt weiter nach Kundapur zum On-Arrival geht. Dort bekommen wir von der Partnerorganisation FSL India (http://www.fsl-india.org/) wichtige Informationen über das Land und organisatorische Hinweise. Das On-Arrival dauert ungefähr eine Woche und alle Freiwilligen werden dort sein. Danach reisen alle zu ihren Projekten.

Ich kann es nicht mehr abwarten!

Top Vorbereitung

Meine Entsendeorganisation hat tolle Arbeit geleistet!
Vom 17. - 22. Juni und vom 1. - 6. Juli hatte ich zwei Vorbereitungsseminare. Das erste Seminar fand in Osnabrück und das Zweite in Worms statt. Insgesamt waren wir dreißig zukünftige Freiwillige und sechs Leiter aus ganz Deutschland. Der größte Teil der Freiwilligen wird nach Indien fliegen, einige aber auch nach Indonesien und Malaysia.

In der ersten Woche wurden wir allgemein über Freiwilligendienste, Entwicklungszusammenarbeit, Kommunikation und Kulturschock aufgeklärt. Dafür haben die Leiter, die auch schon ein Jahr mit AFS im Ausland waren, tolle Workshops und Rollenspiele vorbereitet. Es ging aber nicht nur theoretisch zu. An einem Tag waren wir in einem Kletterwald. An einem anderen Abend waren wir in einem wundervollen arabischen Restaurant. Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß! Das Gemeinschaftsgefühl war unbeschreiblich schön. So viele junge Menschen mit dem gleichen Ziel und mit gleichen Interessen - das schweißt zusammen!

Die zweite Woche war Länderspezifisch orientiert. Wir haben alles mögliche über unser Gastland erfahren. Von Geschlechterrollen, über Verhaltensweisen, Alltagsleben bis hin zu Krankheiten. Da zwei der Leiter schon in Indien gewesen sind, konnten wir sie mit Fragen durchlöchern. Außerdem haben wir jeden Morgen eine Viertelstunde "Kannada" gelernt. Das ist die Sprache, die in Karnataka gesprochen wird.
Auch in der zweiten Woche kam der Spaß nicht zu kurz. Am letzten Tag sind wir zusammen an einen See gefahren und haben dort den Tag genossen. Abends haben wir dann gegrillt und uns von Zecken befreit ;) Für mich war es der schönste Tag des gesamten Seminars! Eine wunderschöne Stimmung und tolle, aufschlussreiche Gespräche mit anderen Freiwilligen haben diesen Tag unvergesslich gemacht. Ich war fast schon traurig, als der Tag der Abreise nahte.

Während der Seminare wurden mir alle meine Sorgen und Ängste genommen, sodass ich mich immer mehr auf Indien freuen konnte und mich super vorbereitet gefühlt habe.
Ich bin froh, dass ich diese Menschen kennengelernt habe und mit einem Teil von ihnen nach Indien fliege!

Der Countdown läuft ...

Nur noch knapp einen Monat und dann geht's raus aus dem trüben, grauen Deutschland und ab in die Ferne!
Bis dahin muss ich noch seeehr, sehr viel erledigt werden - wie zum Beispiel: restliche Impfungen, Visum, Reiseapotheke zusammenstellen, neues Bankkonto eröffnen, Gastgeschenke kaufen, von einem Arzt zum anderen laufen, Danke-Briefchen an Spender schreiben, usw.
Zudem geht meine Zeit in der Delme zu Ende. In dieser Werkstatt für Menschen mit Behinderung habe ich ein FSJ gemacht. Dafür muss ich meinen Abschied planen.
Ich mach mich dann mal wieder an die Arbeit..

Ihr hört von mir! :)