Der Wunsch unser Projekt zu wechseln war bei Yvonne, Lilli und mir schon im August gegenwärtig. Mit der Arbeit in der Schule waren wir von Anfang an nicht zufrieden, hofften aber, dass es sich noch ändern wird. Natürlich tat sich nichts und so haben wir unserem Koordinator mitgeteilt, dass die Situation für uns nicht tragbar ist. Auch, dass wir zu dritt 24 Stunden miteinander verbracht haben, entsprach nicht unserer Vorstellung von Interkulturellem Lernen. Ein weiteres Problem war die Beziehung zu unserer Gastmutter. Sie hat wie Angestellte und nicht wie einen gewünschten Teil ihrer Familie behandelt. Wir haben uns nicht willkommen gefühlt. Ich möchte nicht weiter ins Detail gehen.
Es hat sich lange Zeit nichts getan und wir mussten Geduld üben. Als es Ende Oktober immer noch so aussah, dass sich nichts ändert, waren wir enttäuscht von FSL und haben eine „Droh-Mail“ verfasst. Darauf wurde sofort reagiert und wir wurden am nächsten Tag aus der Familie geholt und übergangsweise in einem Hotel in der Innenstadt untergebracht.
Zwei Stunden vorher wurde uns Bescheid gesagt, dass es soweit ist. Wir mussten unser Zeug in Rekordgeschwindigkeit packen. Zeit zum Verabschieden der Kinder war nicht da. Lediglich unserer Gastfamilie konnten wir „Tschüss“ sagen. Die Stimmung war angespannt, aber unsere Gastmutter hat überraschend traurig gewirkt, obwohl sie vorher immer den Anschein gemacht hat, unzufrieden mit uns zu sein. Also war der Abschied für uns doch härter und sentimentaler als erwartet. Besonders schwer ist es mir gefallen, meine beiden Gastbrüder zu verlassen, da sich mittlerweile eine geschwisterliche Beziehung aufgebaut hat. Ich hab die beiden sehr lieb gewonnen. Zu unserem Glück haben sie uns gesagt, dass wir jeder Zeit zu Besuch kommen können. Darüber hab ich mich sehr gefreut.
Also haben wir dann eine Woche im Hotel gewohnt und wollten unsere neuerworbene Freiheit genießen. Aber da hat Yvonne und mir ein Restaurant einen Strich durch die Rechnung gemacht. Anscheinend war etwas verdorben, sodass wir die darauffolgende Nacht kein Auge zu bekommen haben und nur auf der Toilette verbracht haben. Wir haben uns beide eine gemeine Lebensmitteilvergiftung zugezogen und konnten die nächsten Tage nichts essen; nicht mal an Essen denken und wenn wir Essen gerochen haben, folgte der nächste Brechreiz. Ich habe noch nie solche Schmerzen erlebt.
Als wir einigermaßen fit waren, haben wir uns mit Leuten von FSL verschiedene Projekte angeschaut und durften uns selber für eins entscheiden. Lilli ist jetzt in einer regulären Schule mit 500 Kindern in Kushalnagar (zwei Stunden von Mysore entfernt) und lebt dort in einer Gastfamilie. Yvonne und ich sind direkt in Mysore in staatlichen Schulen im Einsatz. Sie sind ganz in der Nähe von unserem alten Wohngebiet. Wir leben jetzt zusammen in einem PG („Paying Guest“). Das ist so etwas wie ein Apartment, in dem wir mit anderen indischen Mädchen in einer Art WG zusammen leben. Wir teilen uns zu zweit ein Zimmer und leben in guten Verhältnissen. Zwar wollten wir lieber in Gastfamilien leben, aber diesen Wunsch konnte uns FSL aus Mangel an Gastfamilien in Großstädten nicht erfüllen. Wir sind dort trotzdem glücklich! Vorteile hat das Ganze nämlich auch. Wir haben viel weniger Pflichten als es in einer Gastfamilie wäre.. Das ist auch mal ganz angenehm ;) Das WG - Leben ist eine schöne Erfahrung. Die Mädels sind alle Mitte zwanzig, haben schon studiert und arbeiten ganztags, beispielsweise im Krankenhaus, IT-Bereich oder Callcenter. Sie sind gebildet, freundlich und wir verstehen uns gut, vielleicht entstehen sogar Freundschaften :)
Als wir einigermaßen fit waren, haben wir uns mit Leuten von FSL verschiedene Projekte angeschaut und durften uns selber für eins entscheiden. Lilli ist jetzt in einer regulären Schule mit 500 Kindern in Kushalnagar (zwei Stunden von Mysore entfernt) und lebt dort in einer Gastfamilie. Yvonne und ich sind direkt in Mysore in staatlichen Schulen im Einsatz. Sie sind ganz in der Nähe von unserem alten Wohngebiet. Wir leben jetzt zusammen in einem PG („Paying Guest“). Das ist so etwas wie ein Apartment, in dem wir mit anderen indischen Mädchen in einer Art WG zusammen leben. Wir teilen uns zu zweit ein Zimmer und leben in guten Verhältnissen. Zwar wollten wir lieber in Gastfamilien leben, aber diesen Wunsch konnte uns FSL aus Mangel an Gastfamilien in Großstädten nicht erfüllen. Wir sind dort trotzdem glücklich! Vorteile hat das Ganze nämlich auch. Wir haben viel weniger Pflichten als es in einer Gastfamilie wäre.. Das ist auch mal ganz angenehm ;) Das WG - Leben ist eine schöne Erfahrung. Die Mädels sind alle Mitte zwanzig, haben schon studiert und arbeiten ganztags, beispielsweise im Krankenhaus, IT-Bereich oder Callcenter. Sie sind gebildet, freundlich und wir verstehen uns gut, vielleicht entstehen sogar Freundschaften :)
Und nun zu meiner Schule! Meine Schule hat die Klassen 1 – 10 und ungefähr 120 Schüler. Es herrscht Lehrermangel und manche Klassen, wie die 5. und 6. oder 2. und 3. werden manchmal zusammen in einen Raum gesteckt. Die Kinder kommen aus ärmeren Verhältnissen, sind alle total lebendig und lieb. Ich hab schon viel unterrichtet und habe Spaß mit den Kleinen! Die Kinder in den gemischten Klassen sind nicht still zu kriegen und meinen selber, ich sollte den „Stick“ nehmen und sie zur Bestrafung schlagen. Das kommt für mich gar nicht in Frage, aber wie ich das Problem sonst lösen soll, ist mir noch nicht ganz klar. Wie es mit dem Unterrichten an der neuen Schule voran geht, werde ich berichten. Fotos von der Schule und den Kindern folgen!
Bis dann!
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