Die Inder halten sich für besonders reinlich und sauber. Sie haben ein anderes Verständnis von Sauberkeit als wir. Sie kennen es ja nicht anders...
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Kurz vor Delhi. |
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Das war in einem Fluss. |
Jeden Morgen begießen sie ihren Hof oder den Platz vor ihrem Laden nach dem Fegen mit Wasser. Dabei gehen literweise Wasser verloren. Vor allem in meiner alten Gastfamilie ist mir das aufgefallen. Rund um das Haus wurde alles mit dem Wasserschlauch begossen. Dass das keinen Sinn macht und nur Verschwendung ist, ist ihnen nicht bewusst. Bei dem ganzen Staub, der die ganze Zeit durch die Luft fliegt, ist nach ein paar Minuten alles wieder im alten Zustand. Außerdem ist es besonders widersprüchlich, da der Müll ein paar Zentimeter weitergefegt wird. So wechselt der Platz, der Müll ist aber noch vorhanden.
Man wirft seinen Müll einfach auf den Boden. Das ist das selbstverständlichste auf der Welt. Auf die Idee Mülleimer aufzustellen, sind leider noch nicht alle gekommen.
Mysore ist eine der saubersten Städte Indiens und ich habe mit dieser Stadt echt Glück! Man merkt, wie sich die Stadt bemüht alles sauber zu halten.
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Eine Sandtraße wird gefegt. |
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Mit einen Staubwedel wird gegen die Sachen geklopft dabei weht der Staub ein paar Zentimeter in die Luft und setzt sich dann wieder auf den Sachen ab. |
Auch die Art von Fegen ist fraglich. Mit einem Besen wird der Dreck auf dem Boden oder im Haus ein bisschen hin und her gewedelt, sodass ich manchmal das Gefühl habe, dass es vorher sauberer war. In unserer alten Gastfamilie zum Beispiel wurde der Dreck einfach unters Bett gefegt.. Man schaut nicht so genau hin. Der Wille zählt.
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Wozu in die Container werfen, wenn es einfacher ist, es daneben zu schmeißen. |
Reichere Familien können sich Angestellte, also Putzfrauen oder Waschfrauen aus niedrigeren Kasten leisten. In unserer Gastfamilien kam jeden Tag eine Putz- und Waschfrau. In unser PG kommt anscheinend ein paar Mal in der Woche auch eine Putzfrau aus einer niedrigen Kaste. Ich merke leider nicht, wann sie da war und wann nicht.
Das Geschirr wird ein mal kurz unters Wasser gehalten oder es wird kurz drüber gewischt. Dann wird es nass in die Schränke gestellt. Yvonne und ich erschrecken uns immer, wenn wir Geschirr aus dem Schrank nehmen wollen und merken, dass es noch dreckig ist. Auch hier wird wahrscheinlich nicht genau hingeschaut.
Eine weitere Merkwürdigkeit ist, dass wir jedes Mal, wenn wir aus dem Bad kommen, die Tür schließen sollen. Es gibt nur ein kleines Fenster, das zusätzlich mit einem Moskitonetz abgeklebt ist. Wenn morgens fünf Mädels duschen, kommt einem beim Betreten des Raumes eine Dampfwolke entgegen und es tropft von der Decke. Dann wundert sich unsere Gastmutter, dass es überall schimmelt. Die Tür für kurze Zeit aufzulassen und durchzulüften wäre ja zu einfach!
Einen Mülleimer gibt es in unserer Küche nicht. Der Müll wird einfach in eine Ecke geworfen.
Es ist eine unschöne Sache an Indien.
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